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Ein Skifahrer fährt einen Riesenslalom auf der Skipiste in Zermatt.
Bewegung

Sechs Übungen für eine lange Skifahrkarriere

Vorbeugen ist besser als behandeln: Bekanntermassen verletzen sich Skirennfahrer sehr häufig. Ein neues Translationsprojekt zielt nun auf die Verletzungsprävention von Nachwuchsskirennfahrern. Das ISPA-Programm ist Teil der Saisonvorbereitung der Skistars von Morgen.

Jvan Steiner, Digital Media Manager, Titelbild: Etiennte Bornet

Skifahren birgt Verletzungsrisiken. Insbesondere Skirennfahrer haben ein hohes Risiko für Verletzungen. Drei von fünf Nachwuchs-Skirennfahrer erleiden bereits zum Karrierebeginn eine schwere Knieverletzung. Einer von fünf leidet an wiederkehrenden Überlastungs-beschwerden. Auch im Breitensport sind Knieverletzungen häufig. Eine Forschungsgruppe um Jörg Spörri entwickelte im Translationsprojekt «Injury Screening & Prevention – Alpine Skiing (ISPA)» nun eine evidenzbasierte nationale Präventionsstrategie für den Nachwuchsskirennsport.

Sechs Übungen für drei Muskelgruppen

Im Rahmen des Projekts haben die Sportmediziner der Universitätsklinik Balgrist Verletzungsmuster und -ursachen bei Skirennfahrern erforscht und ein Präventionsprogramm entwickelt. Auch wenn ich die Verletzungsmechanismen zwischen Skirennfahrern und Hobbyskifahrern geringfügig unterscheiden, hilft die richtige Prävention beiden.

Es empfiehlt sich allen Alpinskifahrerinnen und Alpinskifahrern, das ISPA-Programm in ihre Saisonvorbereitung einzubauen.

Im Fokus des Präventionsprogramms stehen die Hamstringmuskulatur, die Rumpfmuskulatur und stabile Beinachsen. Vor allem gut trainierte Hamstrings – also eine gut trainierte rückseitige Oberschenkelmuskulatur – senkt das Risiko für Kreuzbandrisse. Das ISPA-Präventionsprogramm setzt mit sechs Übungen genau an diesen drei Bereichen an. Eine Begleitstudie konnte zeigen, dass traumatische und überlastungsbedingte Verletzungen um mehr als ein Drittel reduziert werden, wenn die Übungen mindestens einmal in der Woche über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden.


Zurück auf die Skipiste

Nun startet die Umsetzungsphase des ISPA-Präventionsprogramms. Im Fokus stehen Aufklärung und Sensibilisierung. An der Swiss Pass Smile-Challenge wird das ISPA-Präventionsprogramm über den Sommer 2020 erstmals 3'500 Kinder im Alter von 9-12 Jahren vorgestellt. Zusammen mit Swiss-Ski lanciert die Universitätsklinik Balgrist rechtzeitig zur Saisonvorbereitung eine Kommunikationskampagne via Social-Media. Einführungsprojekte im U16- und U18-Bereich sind für nächstes Jahr vorgesehen. Die eigentliche Zielgruppe sind zwar Nachwuchsskifahrer, aber die Verletzungsmechanismen und Verletzungsursachen sind auch den der Hobbyskifahrer ähnlich. Es empfiehlt sich also allen Alpinskifahrerinnen und Alpinskifahrern, das ISPA-Programm in ihre Saisonvorbereitung einzubauen.


Über ISPA

Das ISPA-Forschungsprogramm «Injury Screening and Prevention – Alpine Skiing» wird massgeblich von der Balgrist Stiftung, der Stiftung Passion Schneesport, der Dr. Heinz Grütter-Jundt-Stiftung zur Förderung des alpinen Skisportes in der Schweiz sowie Swiss-Ski unterstützt. Das ISPA-Präventionsprogramm wurde am Universitären Zentrum für Prävention und Sportmedizin der Universitätsklinik Balgrist entwickelt.

Hier das Präventionsprogramm downloaden

PD Dr. med. Jörg Spörri 

ist Leiter der Forschungsgruppe Sportmedizin an der Universitätsklinik Balgrist. Spörri forscht zu Themen wie Prävention und Rehabilitation von Sportverletzungen, damit körperliche Defizite früh erkannt werden, um Belastungen zu reduzieren und das Training richtig zu steuern.